Beschreibung
Bauchdeckenstraffung & Bodylift: Das Buch
Bauchdeckenstraffungen wurden bereits vor über 100 Jahren durchgeführt, um vor allem Frauen, insbesondere nach Schwangerschaften, zu besseren Körperkonturen zu verhelfen. Gesäßstraffungen wurden erst später durchgeführt, wobei es weniger um die Entfernung von Gewebeüberschuss als um die Verschönerung der Gesäßregion ging. Im Zuge der Geschichte veränderten sich das Bild und die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Gleichzeitig entstand um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein neues Körperideal, ausladende Körperformen galten nicht länger als attraktiv. Die Entwicklung in der Modeindustrie und die damit verbundenen Inszenierungsmöglichkeiten beider Körperregionen verstärkten ihre ästhetische Bedeutung, die bis heute ungebrochen anhält. Den Möglichkeiten, das Erscheinungsbild von Gesäß und Bauch durch entsprechende Bekleidung zu betonen, sind heute schier keine Grenzen gesetzt!
Der Begriff Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik) ist weithin bekannt und bezeichnet die Entfernung von Gewebeüberschuss in der Bauchregion. Anders verhält es sich mit dem Terminus „Bodylift“, der unterschiedlich verwendet wird. In der medizinischen, englisch dominierten Literatur versteht man unter „Bodylift“ die Straffung mehrerer Körperregionen nach massiver Gewichtsabnahme, also die Entfernung von Hautüberschuss an Oberarmen, Flanken, Brust, Bauch, Oberschenkel, Gesäß etc. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Straffungsoperationen gleichzeitig oder in mehreren Etappen durchgeführt werden. Im Gegensatz dazu wird im deutschen Sprachgebrauch das Bodylift für die gleichzeitige Bauchdecken- und Gesäßstraffung verwendet, also wenn durch den Eingriff der Körper (engl.: „body“) – etwa auf Höhe der Taille – umfassend angehoben und gestrafft (engl.: „lifted“) wird. Durch die kreisrunde Schnittführung kann natürlich die seitliche Oberschenkelhaut mitgestrafft werden. Da auch die anatomische Nähe der beiden Körperregionen für eine gemeinsame Abhandlung von Bauchdeckenund Gesäßstraffung spricht, wird in diesem Band auf beide Eingriffe eingegangen.
Weitere Straffungsoperationen werden in den Bänden 11 und 13 der Enzyklopaedia Aesthetica behandelt. Band 11 – Bruststraffung, Band 13 – Oberarm- und Schenkelstraffung (auf die Straffung der Flanken wird in beiden Büchern eingegangen).
Kurz & bündig
Bauchdeckenstraffung & Bodylift – Kurz & bündig
Im deutschen Sprachgebrauch wird der Terminus Bodylift für die gleichzeitige Bauchdecken- und Gesäßstraffung verwendet.
Eine Bauchdeckenstraffung, eine Gesäßstraffung oder ein Bodylifting finden in Vollnarkose statt und dauern zwischen 1½ und 7 Stunden.Der/die PatientIn verlässt das Spital in der Regel zwei bis vier Tage nach dem Eingriff.
Zur Vermeidung von Komplikationen muss unter optimalen Bedingungen operiert werden (standardisierter OP-Saal eines Krankenhauses), und die angeordnete körperliche Schonung muss unbedingt eingehalten werden.
Bauchdeckenstraffung
- Bauchdeckenstraffungen wurden bereits vor über 100 Jahren durchgeführt, um vor allem Frauen zu besseren Körperkonturen zu verhelfen.
- Die operative Bauchdeckenstraffung ist ein sehr effektiver Eingriff, dessen Hauptindikation in der Beseitigung massiver Hautüberschüsse nach Schwangerschaften und Gewichtsabnahmen liegt.
- Bauchwandhernien, Nabelhernien, ausgeprägte Rektusdiastasen (ab 5 cm), Intertrigo sowie Fettschürzen nach massiver Gewichtsabnahme stellen medizinische Indikationen für Korrekturoperationen dar, die von der Krankenkasse übernommen werden.
- Bei ungünstiger genetischer Prädisposition kann der Bauch gerade nach Schwangerschaften, selbst nach Erreichen des ursprünglichen Gewichts, häufig unattraktiv erscheinen. Die massive Ausdehnung der Bauchdecke während der Schwangerschaft bildet sich fast nie vollständig zurück, u. U. verbleibt eine Rektusdiastase.
- Zu den sichtbaren Schwangerschaftsfolgen zählen Schwangerschaftsstreifen, faltige Bauchhaut, abgeflachter und/oder vorgestülpter Nabel, Verlust der Taille, allgemeiner Verlust des Hautturgors und vermehrtes Unterhautfett.
- Der Eingriff kann in verschiedenen Varianten durchgeführt werden. Entsprechend dem Ausprägungsgrad des zu korrigierenden Bauchs kann die Operation mehr oder weniger umfangreich und invasiv sowie mit oder ohne ergänzende Maßnahmen durchgeführt werden.
- Man unterscheidet sechs Schweregrade der Bauchdeckendeformität, sechs verschiedene Operationstechniken sowie verschiedene Zusatzmaßnahmen. Am häufigsten wird die Maxi-Abdominoplastik (Klassische Abdominoplastik) eingesetzt.
- Gemeinsam mit einer Abdominoplastik können auch zusätzliche Straffungsmaßnahmen getroffen werden, um den Bauchumfang zu verkleinern und die Taille zu betonen.
- Eine Bauchwanddeformität kann mit einer alleinigen Fettabsaugung korrigiert werden, wenn kein Hautüberschuss vorliegt und keine Rektusdiastase besteht.
- Als begleitende Maßnahme zur Bauchdeckenstraffung sind der Liposuction Grenzen gesetzt, weil bei der Fettabsaugung Gefäße verletzt werden und dadurch die Durchblutung der Bauchhaut weiter herabgesetzt wird. Es ist daher oft besser, eine ergänzende Fettabsaugung einige Monate nach der Bauchdeckenstraffung in einer zweiten Operation durchzuführen.
- Die Mini-Abdominoplastik wird bei geringen Fettund Hautüberschüssen eingesetzt, die sich auf die Region unterhalb des Nabels beschränken. Der Hautschnitt ist etwa 10 – 12 cm lang, Komplikationen sind selten.
- Die Medi-Abdominoplastik wird bei geringen Fettund Hautüberschüssen eingesetzt, die sich auf die Region unterhalb des Nabels beschränken und wenn gleichzeitig eine Bauchwandschwäche vorliegt. Der Hautschnitt ist etwa 15 – 20 cm lang, der Nabel wird ebenfalls mitoperiert, Komplikationen sind selten.
- Die Maxi-Abdominoplastik wird bei deutlichen Fett- und/oder Hautüberschüssen eingesetzt, die den gesamten Bauch einnehmen. Die Bauchhaut wird bis zum Rippenbogen abpräpariert, und der Nabel muss immer neu implantiert werden. Bei der Maxi-Abdominoplastik können eine Reihe von Zusatzmaßnahmen gesetzt werden. Der Hautschnitt kann variabel gestaltet werden und reicht von einem Beckenkamm zum anderen. Die Maxi-Abdominoplastik ist ein aufwändiger und invasiver Eingriff, der mit größter Sorgfalt durchgeführt werden muss, um Komplikationen wie Nachblutungen und Wundheilungsstörungen zu vermeiden.
- Die Reverse Abdominoplastik ist kein routinemäßig durchgeführter Eingriff. Die Operation ist noch invasiver als die klassische Bauchdeckenplastik und für Arzt und PatientIn entsprechend aufwändig. Die Indikation muss sorgfältig gestellt werden, der Eingriff sollte nur von geübter Hand durchgeführt werden.
- Die Raffung der Rektusscheide ist bei bestehender Rektusdiastase eine wesentliche Ergänzung der Bauchdeckenstraffung. Die Wiederherstellung einer geraden Bauchwand wird von den PatientInnen besonders geschätzt und sollte daher bei gegebener Indikation bei jeder Bauchdeckenstraffung in Betracht gezogen werden.
- Im Rahmen einer Bauchdeckenstraffung können eine Reihe von ergänzenden Maßnahmen durchgeführt werden: Einnäher zur Verkleinerung des Bauchumfangs, Muskeltranspositionen zur Verbesserung der Taille und Fettabsaugung zur Reduktion der Fettschicht.
- Um im Rahmen der Abdominoplastik eine Stufenbildung in der Schamhügelregion zu vermeiden, soll immer eine begleitende Fettabsaugung dieses Areals in Betracht gezogen werden.
- Zur Herabsetzung der Bildung von Seromen kann die Abpräparierung der Bauchhaut unterhalb des Nabels stufenförmig erfolgen, um die vorwiegend in diesem Areal verlaufenden Lymphgefäße zu schonen.
- Eine Bauchdeckenstraffung, insbesondere auch die Raffung der Rektusscheide, sollte erst nach abgeschlossener Familienplanung bzw. Erreichen eines haltbaren Zielgewichts durchgeführt werden.
- Nach erfolgter Korrektur der Rektusdiastase ist das Tragen eines entlastenden Stützmieders für drei Monate empfehlenswert; das Tragen von Lasten über 5 kg ist zu unterlassen.
- Die Narbe wird bei einer Bauchdeckenplastik in der überwiegenden Mehrheit der Fälle nicht strichförmig, sondern auch in günstigen Fällen zwischen 5 und 10 mm breit sein, weil eine gewisse Hautspannung unvermeidbar ist und Narben unter Spannung fast immer verbreitert abheilen.
- Eine operative Narbenkorrektur nach einer Bauchdeckenstraffung ist häufig notwendig und kann in der Regel nach einem Jahr problemlos durchgeführt werden. Diese erfolgt in Lokalanästhesie und stellt eine planmäßige Ergänzung des Primäreingriffs dar.
- Die Langzeitergebnisse einer Bauchdeckenstraffung sind im Allgemeinen ausgezeichnet, wenn es dem Patienten gelingt, starke Gewichtsschwankungen zu vermeiden.
Gesäßstraffung
- Die Gesäßstraffung ist ein rein ästhetischchirurgischer Eingriff und wird vorwiegend nach massiver Gewichtsabnahme durchgeführt.
- Neben der Anhebung des abgesunkenen Gesäßes ist für seine ästhetische Wiederherstellung auch eine ansprechende Volumenverteilung notwendig.
- Für die Ästhetik des Gesäßes sind vorrangig zwei Kriterien von ausschlagender Bedeutung: die V-Zone und der Diamond-Space.
- Die Aufteilung einer Pobacke in vier gleich große Quadranten sowie das Vorhandensein eines gleichmäßigen spiegelverkehrten C mit mittig gelegenem Scheitelpunkt in der Seitenansicht sind weitere wichtige ästhetische Komponenten.
- Bei der Gesäßstraffung gibt es nur eine mögliche Schnittführung, die sich am Unterrand der V-Zone erstreckt.
- Das korrekte Anzeichnen des Hautschnitts durch Ertasten des Ursprungs des großen Gesäßmuskels ist das wichtigste Detail für eine erfolgreiche Gesäßstraffung.
- Volumetrische Korrekturen im Rahmen von Gesäßstraffungen können durch Eigenfetttransplantationen, Dermislappenplastiken oder durch das Einbringen von Silikonimplantaten erfolgen. Welche Methode im gegeben Fall am besten geeignet ist, muss in einem ausführlichen Gespräch zwischen dem Operateur und den PatientInnen entschieden werden.
- Die Langzeitergebnisse einer Gesäßstraffung sind im Allgemeinen ausgezeichnet, wenn es dem Patienten gelingt, starke Gewichtsschwankungen zu vermeiden.
10 Fragen an Dr. Turkof
10 Fragen zur Bauchdeckenstraffung & Bodylift an Dr. Turkof
Univ.-Prof. Dr. Edvin Turkof
- Gibt es medizinische Indikationen für eine Bauchdeckenstraffung und wann ist sie sonst angebracht?
- Welche Methoden zur Bauchdeckenstraffung gibt es?
- Welche Hautschnitt-Varianten gibt es und was passiert mit dem Bauchnabel?
- Wer lässt sich in erster Linie operieren?
- Was passiert, wenn man nach dem Eingriff deutlich zunimmt? Kann es zu Unförmigkeiten kommen bzw. wo nimmt man zu und wie lange hält das Ergebnis einer Bauchdeckenstraffung an?
- Welche Methoden des Gesäßliftings gibt es und wo verläuft die Narbe?
- Was versteht man unter einem Bodylifting und wann ist es möglich?
- Wie lange muss man sich nach der OP schonen?
- Welche gesundheitlichen Risiken und Komplikationen können auftreten?
- Wie hoch sind die Kosten für eine Bauchdeckenstraffung, ein Gesäßlifting bzw. einen kombinierten Eingriff?
- Gibt es medizinische Indikationen für eine Bauchdeckenstraffung und wann ist sie sonst angebracht?
Ja, dazu gehören Bauchwand- und Nabelhernien, Intertrigo oder massive Hautüberschüsse nach massiven Gewichtsabnahmen. Unter Intertrigo versteht man das Wundsein innerhalb einander bedeckender Hautfalten. Die häufigste Indikation für eine Bauchdeckenstraffung ist das Vorliegen von Fett- und Hautüberschuss im Bauchbereich, der durch konservative Maßnahmen nicht mehr „zum Verschwinden“ gebracht werden kann.
- Welche Methoden zur Bauchdeckenstraffung gibt es?
Die „Methode“ ist mehr oder weniger immer dieselbe. Die Bauchhaut wird von der Bauchwand in Richtung Rippenbogen abpräpariert, der Gewebeüberschuss wird markiert und entfernt. Je nach Ausprägung der Bauchdeckendeformität wird die Bauchhaut weiter oder weniger weit von der Bauchwand gelöst. Man unterscheidet zwischen Mini-Abdominoplastik, Medi-Abdominoplastik und Maxi-Abdominoplastik. Letztere nennt sich auch „Klassische Abdominoplastik“ und wird am häufigsten eingesetzt, hier präpariert man bis zum Rippenbogen hinauf.
- Welche Hautschnitt-Varianten gibt es und was passiert mit dem Bauchnabel?
Der Hautschnitt verläuft im Allgemeinen von der Vorderkante des Beckenknochens bogenförmig abwärts in Richtung Schamhügel und danach auf der gegenüberliegenden Seite wieder symmetrisch hinauf. Man kann den Hautschnitt aber auch waagrechter führen oder w-förmig verlaufen lassen. Der Hautschnitt soll so gewählt werden, dass er für die PatientInnen hinsichtlich ihrer Unterwäsche- oder Bademodentragegewohnheiten von Vorteil ist. Je nachdem, wie viel Gewebeüberschuss besteht, wird der Bauchnabel entweder „verschoben“ oder neu inseriert. Wird nicht mehr als 4 cm Gewebeüberschuss entfernt, findet man mit einer sog. „flottierenden Nabelplastik“ das Auslangen, sonst muss eine sog. „umbilikale Translokation“ durchgeführt werden. Bei der flottierenden Nabelplastik wird der Stiel des Nabels durchtrennt, und der Nabel kann bis zu 4 cm nach unten gezogen werden. Bei der umbilikalen Translokation wird der Nabel aus seiner ursprünglichen Position herausgelöst und am Ende der OP in der exakt gleichen Position in die Bauchhaut neu eingepflanzt. Wichtig ist beim Nabel, dass man auch auf seine Ästhetik achtet – ist die Bauchhaut sehr faltig, ist auch der Nabel zumeist verstrichen oder bedeckt. Man muss ihn also mitkorrigieren – er soll etwas tiefer liegen als die ihn umgebende Bauchhaut, und seine Form sollte rund oder längsoval sein.
- Wer lässt sich in erster Linie operieren?
Bauchdeckenstraffungen unterziehen sich in über- wiegender Mehrzahl Frauen, die nach Schwangerschaft( en) mit ihrem Bauch nicht zufrieden sind. Aufgrund der Dehnung der Bauchwand während der Schwangerschaft kann der Bauch trotz Sport und Erreichen des ursprünglichen Gewichts unattraktiv aussehen. Weiters kann die massive Dehnung der Bauchwand während einer Schwangerschaft zu einem Auseinanderweichen der beiden geraden Bauchmuskeln führen, die nach der Geburt des Kindes nicht wieder zusammenfinden. Die medizinische Diagnose heißt Rektusdiastase. Die geraden Bauchmuskeln ziehen vom Rippenbogen zum Schambein und liegen im Idealfall sehr eng aneinander. Bei einer Rektusdiastase kann der Abstand zwischen ihnen bis zu 10 cm betragen und ist als Tal in der Bauchmitte tastbar und oft auch sichtbar. Eine Rektusdiastase kann auch zu Schmerzen bei körperlicher Betätigung führen. Bei einem Auseinanderweichen der Rektusmuskeln von mehr als 5 cm übernehmen in Österreich die Krankenkassen die operative Korrektur. Gemeinsam mit der Bauchdeckenstraffung kann dieser Spalt zwischen den geraden Bauchmuskeln korrigiert werden. Diesen Eingriff nennt man in der Medizin „Raffung der Rektusscheide“.
- Was passiert, wenn man nach dem Eingriff deutlich zunimmt? Kann es zu Unförmigkeiten kommen bzw. wo nimmt man zu und wie lange hält das Ergebnis einer Bauchdeckenstraffung an?
Es kommt zu keinen Unförmigkeiten, man kann am Bauch zu- und abnehmen wie vor dem Eingriff. Eine Bauchdeckenstraffung beeinflusst den Stoffwechsel nicht. Wenn es zu keinen starken Gewichtsschwankungen kommt, ist das Ergebnis wirklich von Dauer.
- Welche Methoden des Gesäßliftings gibt es und wo verläuft die Narbe?
Da gibt es nur eine Methode. Im Prinzip wird im Bereich des Rückens eine Art v-förmige Hautinzision durchgeführt, die Haut bis zur Muskelfaszie abgelöst, der Hautüberschuss nach oben gestreift und entfernt. Abgesehen von der gewünschten Anhebung des Gesäßes kann auch noch eine Formkorrektur des Gesäßes erfolgen. Es können innere Dermislappenplastiken und/oder Eigenfetttransplantationen durchgeführt werden, um eine Rundung des Gesäßes zu erreichen oder Implantate zur Formkorrektur eingebracht werden. In Amerika wird dies recht häufig gemacht, bei uns in Europa relativ selten. Die Narbe bei der Gesäßstraffung verläuft etwa auf Höhe des Beckenkammes und ist wie bereits gesagt v-förmig, von seitwärts oben in Richtung Gesäßspalte und symmetrisch auf die gegenüberliegende Seite.
- Was versteht man unter einem Bodylifting und wann ist es möglich?
Im englischen Sprachgebrauch versteht man unter Bodylifting jegliche Straffungsoperation, die nach einer massiven Gewichtsabnahme notwendig ist. Also Straffung der Flankenregion, der Oberarme und Oberschenkel, des Rückens und natürlich auch des Bauchs und des Gesäßes. Im deutschen Sprachgebrauch wird der Terminus Bodylifting für das gemeinsame Durchführen einer Bauchdecken- und Gesäßstraffung verwendet. Es handelt sich also um eine Art „Rundherum- Straffung“, Gesäß und Bauch in einem. Die Durchführung eines Bodyliftings, also die Kombination von Bauchdecken- und Gesäßstraffung in einer Operation, ist von der körperlichen Verfassung der PatientInnen abhängig. Es handelt sich um einen sehr großen Eingriff, der nur bei jüngeren PatientInnen durchgeführt wird, die die körperliche Konstitution haben, um eine so umfangreiche OP mit einem relativ geringen Risiko zu überstehen. Sonst empfiehlt es sich, eher zweizeitig vorzugehen, um den/die PatientIn nicht zu überfordern.
- Wie lange muss man sich nach der OP schonen?
Bei der Bauchdeckenstraffung, wo nur ein Gewebeüberschuss entfernt wird, ist keine besonders lange Rekonvaleszenzzeit angesagt. Nach Abschluss der Wundheilung und nach Entfernen der Nähte kann man sich wieder normal bewegen. Wenn zusätzlich eine Raffung der Rektusscheide vorgenommen wurde, ist die Schmerzperiode deutlich länger, und man muss für die Dauer von drei Monaten das Heben von Gewichten über 5 kg vermeiden. Zusätzlich ist nach Raffung einer Rektusscheide das Tragen eines Stützmieders in dieser Zeit empfehlenswert. Bei einer Gesäßstraffung ist es notwendig, für die Dauer von zwei Wochen die sitzende Position zu vermeiden. Dadurch verhindert man, dass die Verankerungsnähte ausreißen und dass die gestraffte Haut nicht zu sehr gedehnt wird. Man kann aber mit ausgestreckten Beinen am Rücken oder am Bauch liegen, Stehen ist auch kein Problem. Auch die Narbenbildung wird durch Einhalten dieser Maßnahmen begünstigt. Im Wesentlichen gilt: größtmögliche Schonung innerhalb der ersten zwei Wochen nach der OP und entsprechend der Operation keine Betätigung der Bauchmuskeln bzw. keine zu starke Beugung der Hüfte.
- Welche gesundheitlichen Risiken und Komplikationen können auftreten?
Das häufigste Risiko bei der Bauchdeckenstraffung ist die Nachblutung. Es handelt sich ja um eine besonders große Wundfläche, und es muss während der OP besonders akribisch Blut gestillt werden, um diese Gefahr möglichst zu minimieren. Ein weiteres Risiko sind Wundheilungsstörungen, zu denen es kommen kann, wenn die Haut zu stark gespannt wurde. Im schlimmsten Fall kann es zu Hautnekrosen kommen, also zum Absterben von Hautarealen. Diese Gefahr ist vor allem dann gegeben, wenn der Wundverschluss unter zu großer Spannung erfolgte oder wenn – im Falle einer ergänzenden Fettabsaugung – nicht vorsichtig genug gearbeitet wurde. Weiters kann es auch zur Bildung von Seromen kommen, also zum Austritt von Wundsekret und Lymphflüssigkeit in einen Hohlraum. Serome sind aber nicht weiters gefährlich und können punktiert werden.
- Wie hoch sind die Kosten für eine Bauchdeckenstraffung, ein Gesäßlifting bzw. einen kombinierten Eingriff?
Die Kosten für eine Bauchdeckenstraffung oder eine Gesäßstraffung variieren zwischen € 4.500 und € 7.500, je nachdem, wie viel gemacht werden muss. Kombinierte Operationen (Bauchdecke und Gesäß in einer OP) sind entsprechend teurer.