Kilian-Teilresektion

Die nach Dr. Kilian benannte Methode der Septumkorrektur, bei welcher der deviierte Anteil einfach entfernt wird. Dadurch ist ein Rezidiv ausgeschlossen, jedoch geht der an sich wertvolle Knorpel verloren.

Klinefelter-Syndrom

angeborene chromosomale Anomalie beim Mann mit einem Chromosensatz von XXY (ein überschüssiges X-Chromosom). Die Folgen sind u. a. eine Fehlbildung oder ein völliges Fehlen der Hoden und die damit einhergehende reduzierte oder fehlende Testosteronproduktion. Daher ist der Östrogenspiegel relativ hoch und die Gynäkomastie bei diesem Syndrom sehr häufig.

Klitoris

„Kitzler“; dem Penis entsprechendes erektiles Teil des weiblichen Genitals. Enthält zwei Schwellkörper, die sich zu der schleimhautüberzogenen, an Nervenendkörperchen reichen Glans clitoridis (= vordere Verdickung des Kitzlers) vereinigen.

Klitorisvorhaut

die » Klitoris bedeckende Hautfalte, die sie schützt.

Knorpelspangen

Siehe Struts.

Kochsalzlösung (NaCl-Lösung)

Wasser, dem Kochsalz mit einem Volumenanteil von 0,9 % beigemengt wird. Diese Konzentration entspricht der Volumenkonzentration der menschlichen Körperflüssigkeiten. Daher ist die Kochsalzlösung ein idealer Volumenersatz, weil sie beim Eintritt ins Gewebe völlig reaktionslos aufgenommen werden kann. Nach der Brustkrebsdiskussion in den USA in den 1990er Jahren wurden für die Brustvergrößerung nur noch kochsalzgefüllte Implantate zugelassen. Erst seit 2006 sind silikongelgefüllte Implantate in den USA wieder zugelassen.

kohäsiv

dickflüssig, zäh. Implantate mit kohäsivem Silikongel unterscheiden sich von solchen mit flüssigem Silikongel darin, dass bei Verletzung der Implantathülle der Inhalt nicht ausrinnt. Die Vernetzung der Silikonpartikel bei diesen modernen Fabrikaten lässt die Struktur des Implantates einem „Gummibärchen“ ähneln. Die Form ist beständiger, und bei einer Verletzung der Hü̈lle tritt kein Silikon aus.

Kollagen

ein von Bindegewebszellen (Fibroblasten) produziertes Eiweiß, das vor allem in der » Dermis vorkommt und der Haut als Stützstruktur dient. Wurde früher aus tierischem Gewebe gewonnen und als » Filler verwendet.

kompetitive Hemmung

medizinische Bezeichnung eines biochemischen Vorganges, bei welchem eine Organfunktion durch vermehrte Belastung ihre Effektivität einbüßt. Wenn beispielsweise die Leber pro Stunde eine gewisse Menge an Alkohol abbauen kann, bewirkt die gleichzeitige Einnahme eines Medikaments, dass der Alkohol länger braucht, um abgebaut zu werden, und andererseits wirkt das Medikament stärker und länger. Beide Stoffe, Alkohol und das Medikament, „konkurrieren“ miteinander, um von den Leberzellen abgebaut zu werden, die jedoch eine gewisse Entgiftungsgeschwindigkeit nicht überschreiten können. Somit besteht zwischen beiden Substanzen eine kompetitive Hemmung.

Kompressionswäsche

eng anliegendes, trikotartiges Kleidungsstück, das nach der Fettabsaugung getragen werden soll. Ziel ist die Verhinderung bzw. Reduktion von Hämatomen und die Unterstützung der Haut, sich den neuen Volumenverhältnissen anzupassen.

konservativ

im medizinischen Sprachgebrauch bedeutet konservativ nicht etwa das Gegenteil von progressiv oder modern, gemeint ist vielmehr das Gegenteil von „operativ“. Eine „konservative“ Therapie ist also eine Therapie, bei der nicht operiert wird. Ebenso wird bei einer „konservativen“ Maßnahme nichts in den menschlichen Körper eingebracht.

Kontaminierung, Kontamination

verseucht, infiziert, angesteckt. Brustimplantate können während der Operation durch das Hantieren mit krankheitsauslösenden oder nichtkrankheitsauslösenden Keimen kontaminiert werden.

Korrekturvektor

Richtung, in welche das Gewebe beim Face-Lifting repositioniert (verlagert im Sinne von angehoben) wird. Beim Wangen-Lifting wird nach schräg oben und außen repositioniert, beim Stirn-Lifting senkrecht nach oben, beim Hals-Lifting seitlich.

Korsett-Technik

Die vom US-Amerikaner Joel Feldmann geschaffene Operationstechnik, mit der das Hals-Lifting revolutioniert wurde. Durch Vereinigung der einander zugekehrten Ränder des » Platysmas entsteht eine bandartige Struktur, die beim Straffen des » SMAS eine echte Aufwärtsbewegung des Halses bewirkt.

Kortison

ein in der Nebenniere gebildetes (Stress-)Hormon, das als Medikament eingesetzt wird und das Immunsystem beeinfl ussen kann. » Immunmodulatoren.

Krähenfüße

umgangssprachliche Bezeichnung für Fältchen am seitlichen Rand der Augenhöhle. Auch als Lachfältchen bezeichnet.

Lappenplastik

Wenn lebendes Gewebe von einer Körperstelle in eine andere eingebracht wird, spricht man von einer Lappenplastik. In der Plastischen Chirurgie werden Lappenplastiken zur Deckung von Gewebedefekten und zur Rekonstruktion von Körperteilen durchgeführt.

Lappenplastik, gestielte

Unter Lappenplastik versteht man einen Gewebetransfer, dessen Durchblutung am Ursprungsort des Lappens verbleibt. Beim Stirnlappen wird die Haut der Stirn nach unten geklappt, die Durchblutung erfolgt über die Blutgefäße der Nasenwurzel (Gefäßstiel). Bei der im Mittelalter durchgeführten Lappenplastik von Tagliacozzi wurde der Oberarm zur fehlenden Nase gebracht, ein Hautareal umschnitten, zur Nase geformt und im Gesicht eingenäht. Die Durchblutung erfolgte anfangs nur durch die Haut des Oberarmes, der für drei Wochen in dieser unangenehmen Position verbleiben musste. Während der Einheilungsphase wurde die neue Nasenhaut zunehmend auch von der Gesichtsregion durchblutet, sodass nach drei Wochen die Durchblutungsquelle (Stiel) des Lappenursprungs (Oberarm) durchtrennt werden konnte. Nunmehr wurde die transferierte Haut nur noch vom Empfängerbett (Gesicht) mit Blut versorgt.

Laser-Peeling, CO2

auch Laser-Resurfacing genannt. Eine Form der Laserbehandlung, die Gewebe schichtweise abträgt (Peeling) und gleichzeitig durch Erwärmung der » Dermis zu einer ausgeprägten Straffung der Haut führt. Wird zur Behandlung von Falten und Narben eingesetzt.

Laser-Peeling, fraktioniert

eine Variante des CO2-Laser-Peelings, bei der der Laser nicht flächenhaft, sondern mittels Scanner punktförmig einwirkt. Dadurch kommt es zu einer schwächeren Erwärmung der » Dermis und zu kürzeren Abheilungszeiten (» Downtime).

Lateral shift

engl. seitliche Verschiebung; Operationsmethode, die zur Verkleinerung der Nasenprojektion dient. Der Flügelknorpel wird im Bereich des Domes mit einer Matratzennaht auf Kosten der Länge zur Seite gezwungen. Dadurch verringert sich die Strecke zwischen Nasenspitze und Nasenbasis (Projektion).

Laxativa

Abführmittel; Bei einer » Bauchdeckenstraffung ist es ratsam, die OP in möglichst entleertem Zustand durchzuführen, damit die Straffungsoperation durch einen gefüllten Bauch nicht erschwert wird bzw. damit etwaige Raffnähte leichter gesetzt werden können. Zu diesem Zweck werden 24 Stunden vor der Operation milde Abführmittel eingenommen, und die Nahrungsaufnahme wird auf ein Minimum reduziert.

Lepra, lepröse Nase

Bei schlechter Immunlage vermehren sich die Leprabakterien ungehindert. Bei den Leprakranken kann es zu Einbrüchen des Nasenrückens kommen, weil die Milliarden Bakterien, die sich in der Nasenscheidewand befinden, durch ihren Stoffwechsel die Durchblutung des Septumknorpels zum Erliegen bringen und dieser abstirbt. Der Knorpel verflüssigt sich, wird abgebaut und der Nasenrücken bricht ein.

Leydig’sche Zwischenzellen

Zellen im Hoden, die Testosteron produzieren.

LH (Luteinisierendes Hormon)

auch Lutropin genannt, wichtiges Hypophysenhormon, das beim Mann für die Reifung der unreifen Samenzellen (Spermatiden) zu reifen Samenzellen (Spermien) verantwortlich ist und bei der Frau für den Eisprung und die Gelbkörperbildung.