Lappenplastik, gestielte
Unter Lappenplastik versteht man einen Gewebetransfer, dessen Durchblutung am Ursprungsort des Lappens verbleibt. Beim Stirnlappen wird die Haut der Stirn nach unten geklappt, die Durchblutung erfolgt über die Blutgefäße der Nasenwurzel (Gefäßstiel). Bei der im Mittelalter durchgeführten Lappenplastik von Tagliacozzi wurde der Oberarm zur fehlenden Nase gebracht, ein Hautareal umschnitten, zur Nase geformt und im Gesicht eingenäht. Die Durchblutung erfolgte anfangs nur durch die Haut des Oberarmes, der für drei Wochen in dieser unangenehmen Position verbleiben musste. Während der Einheilungsphase wurde die neue Nasenhaut zunehmend auch von der Gesichtsregion durchblutet, sodass nach drei Wochen die Durchblutungsquelle (Stiel) des Lappenursprungs (Oberarm) durchtrennt werden konnte. Nunmehr wurde die transferierte Haut nur noch vom Empfängerbett (Gesicht) mit Blut versorgt.