Ablaufdatum der Sterilität

Brustimplantate werden selbstverständlich steril verpackt. Die Sterilität eines verpackten Implantates ist jedoch zeitlich begrenzt, und nach Überschreitung des „Ablaufdatums“ darf ein Implantat nicht mehr in den Körper eingebracht werden. Abgelaufene Implantate müssen vom Hersteller zurückgenommen werden. Daher ist gerade bei im Ausland durchgeführten Operationen auf das Sterilitäts-Ablaufdatum zu achten.

ADSC

engl. „adipose derived stem cells“, im Fettgewebe vorkommende mesenchymale » Stammzellen. ADSC wurden 2001 von Zuk entdeckt und werden seither zunehmend in der Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie eingesetzt. ADSC werden gemeinsam mit Fett entnommen und in die gewünschte Körperregion eingebracht, wo sie die Einheilung der Fettzellen unterstützen oder sich in andere Zelltypen verwandeln können. ADSC besitzen einerseits die Fähigkeit der asymmetrischen Zellteilung und andererseits die Fähigkeit, sich in Abhängigkeit der Umgebung (Nische) in verschiedene Zelltypen auszudifferenzieren, sogar in Zellen, die aus einer anderen Stammzelllinie herrühren (z. B. Hautzellen).

AGF

engl. „angiogenic growth factor“; wird nach einer Eigenfetttransplantation von ADSC freigesetzt, wodurch das Einsprossen von Kapillaren gefördert wird.

Allgemeinanästhesie, Vollnarkose

Anästhesieform, bei welcher die Patientin tief schläft. Je nach Notwendigkeit werden außerdem ihre Reflexe unterdrückt und die Muskulatur entspannt (relaxiert). Es gibt verschiedene Varianten (Intubation, Larynxmaske, Maske etc.).

Anamnese

Erhebung der Krankengeschichte. In einem Gespräch stellt der Arzt der Patientin Fragen nach früheren oder chronischen Vorerkrankungen, Operationen und anderen Eingriffen sowie nach Medikamenten und Allergien.

Antisepsis

Maßnahmen, die zur Erzielung der Keimfreiheit notwendig sind. In der modernen Medizin wird eine Operation unter sterilen Bedingungen durchgeführt, das geschieht durch Behandlung der operierten Areale mit keimtötenden Medikamenten (Alkohol, Jod etc.).

Areola

Warzenhof; Verkleinerungsform von lat. Area – „kleiner Fleck“.

Areolenasymmetrie

ungleich große Warzenhöfe. Während bei kleinen Brüsten ungleich große Warzenhöfe durchaus unbemerkt bleiben können, ist dies bei großen Brüsten meist sehr auffallend. Im Zuge einer Brustverkleinerung können asymmetrische Warzenhöfe leicht korrigiert werden.

Aspirat

medizinischer Fachbegriff, der den Inhalt einer Spritze bezeichnet, mit welcher etwas abgesaugt (= aspiriert) wurde. Bei der Eigenfetttransplantation besteht das Aspirat aus körpereigenem Fett, Gewebeflüssigkeit, Lokalanästhetikum (wird vor der Entnahme in das Spendergebiet injiziert) und dem gefäßverengenden Zusatz im Lokalanästhetikum (Suprarenin®).

Asymmetrie

Gegenteil von Symmetrie, Ungleichheit. Die Körperhälften eines Menschen sind nie vollständig symmetrisch.

Augmentationsmastopexie

unter Augmentationsmastopexie versteht man eine Bruststraffung mit gleichzeitiger Vergrößerung. Zur Vergrößerung können entweder Silikon- Implantate herangezogen werden, oder man verwendet Eigenfett.

biologisches Alter

Beim Alter eines Menschen wird unterschieden zwischen dem biografischen und dem biologischen Alter. Das biografische Alter ist die geläufige zeitliche Altersangabe, die sich nach dem Geburtsdatum errechnet, z. B. ist jemand „65 Jahre alt“. Dagegen ist mit dem biologischen Alter der Zustand des Körpers gemeint, der normalerweise einem bestimmten Alter ungefähr entspricht. Für die Planung einer Operation ist natürlich das biologische Alter entscheidend.

Blutbild

medizinische Untersuchung des Blutes. Diese dient zur Vorbereitung einer Operation. Je nach Umfang der Operation und in Abhängigkeit davon, ob der Eingriff in Allgemein- oder Lokalanästhesie erfolgt, muss ein „großes“ oder ein „kleines“ Blutbild durchgeführt werden.

Bottoming-Out

Durchsacken der Brust. Nach Jahren kann ein Großteil der operierten Brust nach unten absacken, und es kommt zu einer Richtungsänderung der Ebene des MAK. Unangenehm ist dabei, dass der obere Anteil des Dekolletés verschwindet und der MAK wie eine Stupsnase nach oben schaut.

Brava-Methode

die vom US-Amerikaner Roger Khouri entwickelte Methode der Brustvergrößerung mit Eigenfett, mit der die zu vergrößernde Brust vor der Transplantation mit einer Plastik-Saugglocke aufgedehnt wird. Die Brust wird von der Saugglocke hermetisch umschlossen und durch Anlegen von Vakuum nach und nach ausgedehnt (dauert zwei bis drei Wochen). Durch die Ausdehnung wird mehr Platz für die zu transplantierenden Fettzellen geschaffen, in die Fett eingebracht werden kann.

deepithelialisieren

Operationstechnik, bei welcher ein Teil der obersten Hautschicht, der Hornhaut (Epidermis), von der darunterliegenden Lederhaut (Dermis) abpräpariert wird. Durch Belassen der Dermis wird die Blutversorgung der Brustwarze gesichert, eine Maßnahme, die bei fast allen modernen Techniken der Brustverkleinerung eingesetzt wird.

Depigmentation Warzenhof

Verlust von Hautpigment, Weißfärbung. Bei der Brustverkleinerung kann es sehr selten vorkommen, dass die Brustwarze aufgrund von zu starkem inneren Druck die Braunfärbung verliert.

Dermis

Mittelhaut, Lederhaut. Die Dermis enthält Kollagenfasern und elastische Fasern. Darüber hinaus sind zahlreiche Blut- und Lymphgefäße in die Lederhaut eingeflochten. Die Hautdrüsen und Haarwurzeln liegen überwiegend innerhalb der Lederhaut, und die meisten Sinnesrezeptoren der Haut befinden sich ebenfalls in dieser Schicht. Die elastischen Fasern sind für die Geschmeidigkeit und Anpassungsfähigkeit der Haut verantwortlich. Im Alter lässt diese Elastizität stark nach. Man unterscheidet in der Dermis zwei Schichten. Das Stratum papillare und das Stratum reticulare.

Dermissuspension, „innerer BH“

Die Dermissuspension zählt zu den jüngsten Fortschritten der modernen Brustchirurgie. Ein Teil des bei der Brustverkleinerung anfallenden Hautüberschusses wird nicht verworfen, sondern lediglich deepithelialisiert. Das deepithelialisierte Hautstück verbleibt an der Brust und wird mit seinem unteren Rand an den Brustmuskel genäht. So entsteht eine innere Aufhängung der Brust, die ein neuerliches Absacken nach der Operation verhindern soll. Man spricht auch von einem „inneren BH“.

Dog Ears, Dog-Ear-Bildung

engl.: „Hundeohren“; wird an einer Körperstelle Haut entfernt und danach die Wunde verschlossen, entsteht am Wundrand immer ein Hautüberschuss, der sich durch Bildung eines kleinen Wulstes manifestiert. Je nach Ausmaß des Überschusses und der Hautbeschaffenheit können sich solche Dog Ears entweder zurückbilden oder bestehen bleiben. Bei der Brustverkleinerung kommen Dog Ears zumeist am seitlichen und inneren Rand der T-förmigen Narbe vor. Sie können operativ durch neuerliche Hautentfernung beseitigt werden, wodurch sich die ursprüngliche Narbe etwas verlängert.

Double-Bubble-Deformität

doppelt gewölbte Brust. Wenn Implantate unter dem Muskel platziert wurden, sinken sie auch nach Jahren nicht ab. Daher werden diese als „Buckel“ erkennbar, wenn die über dem Muskel liegende Brust abgesunken ist. Diese bildet in der nunmehr tieferen Position den namensgebenden „zweiten Buckel“.

Drainage

in der Wundhöhle liegende Schläuche, die durch ein kleines Loch in der Haut herausgeleitet werden und an eine Plastikflasche mit Unterdruck angeschlossen sind. Sie dient zum kontinuierlichen Abtransport von Blut und Wundsekret. Die Drainage wird dann entfernt, wenn die Flaschen entweder leer sind oder innerhalb der letzten 24 h nichts nachgekommen ist.

Eigenfetttransplantation

Verpflanzung von körpereigenem Fett von einer Körperstelle in eine andere. Erster Bericht aus dem Jahr 1893. Seit 1990 durch den US-Amerikaner Sydney Coleman weltweit populär gemacht. Die Eigenfetttransplantation ist eines der spannendsten Forschungsgebiete Plastischer Chirurgie, insbesondere seit dem Jahr 2001, als von Zuk im » Aspirat » Stammzellen entdeckt wurden. Die Eigenfetttransplantation wird in der ästhetischen Chirurgie erfolgreich zur Gesichtsverjüngung (z. B. » Augenringe, » Nasolabialfalten, Lippen), weiters zur Korrektur äußerer Schamlippen und in jüngster Zeit immer mehr auch zur Brustvergrößerung eingesetzt. In der rekonstruktiven Chirurgie wird sie zum Auffüllen von Gewebedefekten, zum Ergänzen von Brustrekonstruktionen, zum Verbessern von Narben, von strahlengeschädigter Haut u. v. m. eingesetzt.

EKG, Elektrokardiogramm

Untersuchungsmethode, bei welcher der Gesundheitszustand des Herzens geprüft wird. Es dient zur Vorbereitung einer Operation in » Allgemeinanästhesie oder » Sedoanalgesie (Kombination von Lokalanästhesie und Sedierungsmitteln).

Elastizitätsverlust

Nachlassen der Spannkraft des Gewebes. Dafür sind vor allem die verminderte Wasserbindungsfähigkeit, eine Reduktion der elastischen Kollagenfasern und eine durch UV-Licht bedingte Verquellung dieser Fasern verantwortlich.