Narbendehiszenz
Auseinanderweichen einer Narbe. Narbendehiszenz entsteht bei schwachem Bindegewebe, deshalb weichen die Wundränder auseinander, und es entsteht die typische verbreiterte, oft auch eingesunkene, dehiszente Narbe. Auch bei großer Spannung an den Wundrändern kann es zu verbreiterten Narben kommen. Funktionell ist die Narbendehiszens das anatomische Gegenteil des Narbenkeloids (die Narbe ist verdickt).
Narbenkeloid
verstärktes Narbenwachstum, das per definitionem die Grenzen der Schnittführung ü̈berschreitet. Gegensatz zu hypertropher Narbe, die zwar verdickt und wulstig sein kann, jedoch nicht größer als die Hautnarbe ist.
Nasenbasis
Derjenige Teil der Nase, der bei der Ansicht von unten der Oberlippe aufliegt. Ist gleichzeitig auch die Basis des Nasendreiecks.
Nasenmuscheln
Siehe Conchen.
Nasenscheidewand
Siehe Septum.
Nasenwurzel
Derjenige Anteil des knöchernen Nasenrückens, der dem Schädel unmittelbar anliegt. Der Beginn der Nasenwurzel wird Nasion genannt. Bei der strategischen Planung einer Profilkorrektur kann eine Nasenwurzelveränderung eine entscheidende Rolle spielen.
Nasion
Der oberste Punkt der Nasenwurzel. Gleichzeitig Wendepunkt der Kurve, die durch die Vereinigung der Stirn- und der Nasenrückenebene entsteht.
Nasolabialfalte
Nasenlippenfurche; von lat. nasus „Nase“ und labium „Lippe“; Weichteilvertiefung, die beidseits vom oberen Ende der Nasenflügel neben die Mundwinkel zieht und mit zu den besonderen Kennzeichen des Gesichts gehört. Form, Tiefe und Länge der Nasolabialfalte werden durch die Gesichtsmuskulatur, das unterschiedliche Ausmaß des vorhandenen Unterhautfettgewebes und das Alter bestimmt. Früher wurde sie gerne als „Kummerfalte“ bezeichnet.
Nasolabialwinkel
Winkel zwischen dem Steg der Nase (Columella) und dem Philtrum auf der Oberlippe.
Nebennierenrinde
Die Nebennieren sitzen den Nieren wie eine kleine Kapuze an deren oberen Pol auf und sind wichtige Hormonfabriken. Die Nebenniere wird anatomisch in eine äußere Rinde und ein inneres Mark unterteilt, die Rinde selbst in drei weitere Regionen, die (von außen nach innen) Zona glomerulosa, fasziculata und reticularis heißen.
Nekrose
örtlich begrenzter Gewebetod. Eine Hautnekrose bezeichnet ein abgestorbenes Hautareal, eine Gewebenekrose bezeichnet abgestorbenes Gewebe. Die Hautnekrose kommt dann vor, wenn die Haut unter zu starker Spannung vernäht wird. Gewebenekrosen kommen dann vor, wenn die Blutversorgung des verbleibenden Gewebes unzureichend ist.
Nervi intercostales
Zwischenrippennerven. Von der 2. bis 5. Rippe ausgehend geben sie aufsteigende Äste ab (sog. mediale und laterale Perforatoren) und versorgen die Brust und insbesondere den MAK sensibel.
Nervi supraclaviculares
Nervenäste des Plexus cervicalis, die von der Schlüsselbeinregion senkrecht nach unten ziehen und die oberen Quadranten der Brust sensibel versorgen.
Nervus cutaneus antebrachii medialis
sensibler Hautnerv, der die Innenseite des Unterarms sensibel versorgt. Sein Verlauf macht ihn bei der Oberarmstraffung mit langer Narbe leicht verletzlich, weshalb man bei der Operation besonders auf ihn Acht geben muss.
Nervus cutaneus femoris lateralis
sensibler Haut- und Unterhautnerv, der die Vorderseite der Oberschenkel sensibel versorgt. Bei ausgeprägten » Bauchdeckenstraffungen, bei welchen der Hautschnitt sehr weit seitlich geführt werden muss, kann es zu einer Verletzung dieses Nervs kommen.
Nervus facialis
7. Hirnnerv, versorgt motorisch die gesamte Gesichtsmuskulatur und auch den Stirnhebermuskel (» Musculus frontalis) und das » Platysma. Bei Stirn-und Wangen-Liftings kann der Stirnast des Nervus facialis verletzt werden, weshalb dessen Verlauf dem Chirurgen genau bekannt sein muss.
Nervus infraorbitalis
Sehr wichtiger, sensibler Nerv, der auf Höhe des inneren Drittels des Unterlides etwa 8 mm unterhalb des unteren Randes der Augenhöhle aus dem Schädel austritt und das Unterlid, die Nasenwand, das Mittelgesicht und die Oberlippe sensibel versorgt.
Nervus mentalis
Der Nervus mentalis ist ein Ast des Nervus alveolaris inferior aus dem Nervus mandibularis, der die Haut im Bereich des Kinns und die Unterlippe versorgt.
Nervus supraorbitalis
kleiner sensibler Nerv, der im inneren Drittel der Augenbraue aus dem Schädelknochen austritt, nach oben zieht und die Stirnhaut sensibel versorgt.
Nervus supratrochlearis
dieser Nerv tritt am nasenseitigen Augenwinkel an die Oberfläche und versorgt sensibel die entsprechende Gesichtsregion einschließlich des Oberlids.
Nischentheorie
Stammzellen (ADSC) können ihre Identität entsprechend ihrer Umgebung (= Nische) verändern, sie können sich also in verschiedene Zelltypen umwandeln. Damit die Stammzelle in der neuen Nische die „richtige Identität“ annimmt, benötigt sie die nötige biologische Information. Wie Stammzellen diese Information ü̈ber die Umgebung erhalten (Nischentheorie) ist Gegenstand intensivster wissenschaftlicher Forschungen. Es gibt zahlreiche Theorien, wie die Information zur Stammzelle gelangt: Es geht um Botenstoffe (Transmitter), die entweder über die extrazelluläre Umgebung oder über die Blutzirkulation und / oder die Lymphgefäße bzw. über das Nervensystem die Stammzellen erreichen.
DR. EDVIN TURKOF
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger
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